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Sächsische Zeitung
Lokalausgabe Niesky
Samstag 25. April 2020
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Foto: André Schulze

Was in Südamerika geklappt hat, soll auch hier funktionieren. Tischler Martin Schröter setzt auf Qualität und originelle Ideen.

Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen. Martin Schröter ist trotz seiner erst 32 Jahre schon viel herumgekommen in der Welt. Fast hätte er in Südamerika dauerhaft Fuß gefasst. Doch nun ist der gebürtige Görlitzer, der seine Kindheit und Jugend in Niesky verbracht hat, wieder hier. In der alten Heimat soll es jetzt beruflich vorwärtsgehen. Schröter ist gelernter Holzmechaniker, hat eine IHK-Ausbildung absolviert und war dann im Görlitzer Waggonbau als Tischler angestellt.
Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen. Martin Schröter ist trotz seiner erst 32 Jahre schon viel herumgekommen in der Welt. Fast hätte er in Südamerika dauerhaft Fuß gefasst. Doch nun ist der gebürtige Görlitzer, der seine Kindheit und Jugend in Niesky verbracht hat, wieder hier. In der alten Heimat soll es jetzt beruflich vorwärtsgehen. Schröter ist gelernter Holzmechaniker, hat eine IHK-Ausbildung absolviert und war dann im Görlitzer Waggonbau als Tischler angestellt.
Drei Monate hielt es Martin Schröter in Niesky aus, dann kehrte er zurück nach Südamerika. Der Antrieb war nicht nur seine Neugier, sondern auch ganz privater, Natur. Denn während seines Freiwilligendienstes hatte er seine zukünftige Frau kennengelernt. „Ich war dort drei Jahre als Tischler angestellt, habe mich danach selbstständig gemacht.“ Mit großem Erfolg. Nicht nur in der Bautischlerei, auch mit seinen Möbeln fand Schröter Kunden. „Natürlich sind in Bolivien die gesellschaftlichen Schichten stärker ausgeprägt als in Deutschland. Aber Interessenten, die für meine Möbel zahlen wollten und konnten, habe ich auch da gefunden.“ Anklang fanden ungewöhnliche Ideen wie ein Tisch, der ausgezogen immer noch rund ist oder ein Barwagen ohne Scharniere.
2016 war dann das Jahr, in dem sich vieles änderte. Martin Schröter heiratete, bekam seinen ersten Sohn und siedelte mit seiner kleinen Familie nach Deutschland über. Hier ließ er sich erneut in seinem Beruf anstellen, absolvierte parallel dazu aber ein Fernstudium und machte 2018 seinen Tischlermeister. An sein Meisterstück erinnert er sich noch ganz genau: „Das war ein begehbarer Garderobenschrank.“ Für die Selbstständigkeit entschied er sich eher spontan. „Ich war 2019 mit meinem zweiten Sohn noch in der Elternzeit, habe dann aber nichts gefunden, was gepasst hätte.“ So nahm er ein Coaching für Unternehmensgründer wahr. „Und jetzt bin ich mit meiner eigenen Firma auf dem Markt!“
Martin Schröter hat sich in die Nieskyer Tischlerei Siebenhaar eingemietet. In der Werkstatt, in der Herbert-Balzer-Straße, entstehen nun Kreationen mit dem Logo, das den Mond und eine Luchs-Tatze zeigt. So nennt er seine Firma: Mond-Luchs- Tischlerei. „Ich bin von beiden Komponenten absolut fasziniert. Der Mond hat als Himmelskörper großen Einfluss auf unsere Erde. Und der Luchs ist ein sehr intelligentes Tier. Ich wollte das einfach kombinieren.“
Seit Anfang April konzentriert er sich auf individuelle Möbel-Herstellung und Innenausbau. Die Einschränkungen durch die Krise stören ihn kaum. „Für mich war klar, dass ich das jetzt machen würde. Nun muss der Start eben unter erschwerten Bedingungen gelingen.“ Und das geplante Hoffest zum Auftakt wird nachgeholt.